literature

Komplementaer: 7. Ave Maria

Deviation Actions

Urilii's avatar
By
Published:
317 Views

Literature Text

Apple Jack starrte Rarity wortlos an. Hatte sie eben..? Apple Jack senkte den Kopf und stumm liefen Tränen über ihr Gesicht. Rarity sah nicht hin, sondern beschäftigte sich stur weiter damit, ihren Koffer auszupacken. Die Luft war messerscharf und eiskalt. Lange sagte keine von beiden ein Wort, bis Rarity sich zu ihr umdrehte. Sie wollte, dass Apple Jack ging und doch wollte sie es nicht. Sie holte tief Luft, hob die Schultern, straffte sich. Und doch brachte sie keinen Ton zustande. Die Schultern sanken wieder herab und sie seufzte. Geh bitte, wollte sie sagen, doch sie brachte es nicht über die Lippen. Stattdessen schüttelte sie den Kopf und sank schließlich auf einen Stuhl, der herumstand.
Apple Jack sah sie an, dann hob sie einen Huf und wischte unter ihren Augen entlang. Beide sahen zu Boden, bis Apple Jack das Wort ergriff. "Ich..", setzte sie an und sah dann weg. "Ich.. werde gehen.", erklärte sie, drehte sich um und ging zur Tür. Rarity sagte nichts und ließ Apple Jack gehen. Das Schloss fiel leise klickend ins Schloss, dann war sie alleine.
Das gelbe Licht hinter ihr ließ den Raum merkwürdig bedrohlich und feindlich wirken. Rarity starrte die Tür lange an, durch die Apple Jack wieder gegangen war. Die Konturen verschwammen vor ihren Augen und wurden dann wieder klar. Stumm rollten Tränen über ihre Wangen, zogen salzige Spuren und verwischten ihr Makeup. Von ihrem Kinn tropften sie in ihr helles Fell. Lange saß sie dort, bis sie sich schließlich einfach ins Bett legte und sich dort einrollte. Sie zog die Beine an, schlang die Hufe darum und legte den Kopf oben auf. Hatte sie eben noch stumm geweint, schluchzte sie nun einige Mal erstickt auf. Sie wollte nicht hörbar weinen, und trotzdem konnte sie es nicht zurückhalten. Ihr Körper bebte, während sie weinte und schließlich fand sie einen leichten, unerholsamen Schlaf.
Hohes Gras strich an ihren Beinen entlang. Es war feucht von Tau und klebte an ihrem weißen Fell, während sie durch die Wiese ging. Es war dunkel, Nacht. Nur der Mond schenkte der Umgebung silbriges Licht. Rarity begann ihre Umgebung in Augenschein zu nehmen. Vor ihr, in einiger Entfernung, erstreckte sich schwarzes Wasser, in dem sich der silberne Mond verzerrt spiegelte. Rarity trat an das Wasser und erkannte, dass es ein See mit flachem Kiesstrand war. Langsam näherte sie sich dem Wasser und tauchte den ersten Huf ins Wasser. Das Wasser war merkwürdig warm und umschmeichelnd. Rarity trat komplett ins Wasser und begann zu schwimmen. Als sie in der Mitte des Sees war, wurde es plötzlich eiskalt. Und als war das nicht genug, schlang sich eine Pflanze um ihren Huf und zerrte sie unter Wasser, bis sie zu ersticken drohte.
Kurz bevor sie ertrank, rief jemand: "Halt!" Rarity hob den Kopf. Grau silberne Wolken teilten sich und Rarity stand Prinzessin Luna gegenüber. Sie verbeugte sich und bemerkte dabei, dass sie über dem See schwebte. Als sie den Kopf hob, sah die Prinzessin sie an. "Rarity", begann sie sanft, "Was ist passiert?" Rarity sah sich um, als suchte sie nach dem Grund.. oder einer Ausrede. Als sie die Ausrede gefunden hatte, sah sie Prinzessin an. "Weil mich irgendetwas in den See gezogen hat!", erklärte Rarity entrüstet. Luna hob eine Braue. "Und was hat dich in den See gezogen?", hakte sie nach. Doch auch darauf hatte Rarity eine Antwort. "Eine Schlingpflanze." Luna wandte sich um, schob die Wolken zur Seite und landete auf der Wiese. "Und? Was könnte dich festhalten, unter Wasser ziehen und lähmen?", fragte sie sanft, während sie anfing, durch die Traumwelt zu spazieren. Rarity sah sie an, dann sah sie weg. "Ich darf es ihr nicht sagen.", schoss es durch ihren Kopf. Im selben Moment flammte die Erinnerung an den flüchten Kuss mit Apple Jack auf und Rarity wurde heiß im Gesicht. "Warum darfst du mir das nicht sagen?", fragte Luna sie leise und sah sie wieder an. Erschrocken betrachtete Rarity sie. "Richtig. Sie ist in meinem Traum. Meine Gedanken sind ihre." Und kaum war das durch Raritys Kopf gegangen, wurde die Erinnerung an den Kuss so lebendig, dass sie sich in der Tür ihres Hauses wiederfand. Apple Jack stand ihr gegenüber und sah sie an. Ihr Blick wanderte von Raritys Augen zu ihren Lippen. Eine ganze Weile blieb sie so stehen, sah dann kurz auf. "Als wollte sie eine Bestätigung von mir.", schoss es durch ihren Kopf. "Du hast sie bestätigt.", unterbrach Luna die Szene. Doch Rarity wollte sich nicht unterbrechen lassen. Sie wollte diesen Moment noch einmal erleben, noch einmal kosten.
Apple Jack lehnte sich vor und hielt inne, bevor sich ihre Lippen trafen. Rarity spürte den warmen Atem in ihrem Gesicht. Sie schloss die Augen, ihr Körper begann zu zittern. Der Moment wurde unerträglich lang. Endlich überbrückte Apple Jack den letzten Zentimeter zwischen ihnen und Rarity konnte sie spüren. Heiß, weich und nur sehr kurz. Dann war Apple Jack auch wieder weg. Nein, sie wollte diesen Kuss doch! Sie wollte ihn so sehr! Diesmal war sie es, die den letzten Zentimeter näher kam und Apple Jack küsste.
Im nächsten Moment war sie wach. Das Zimmer war noch immer in gelbes Licht getaucht, das furchteinflößende Schatten an die Wände warf. Rarity richtete sich auf und sah auf das Bett. Auf der blütenweißen Bettdecke waren Makeupflecken. Sie hob den Kopf und sah sich um. Ihre ausgepackten Sachen lagen auf einem Tisch. Vom Fenster kam ein kalter Luftzug in das Zimmer und Rarity wandte sich danach um. Sie sah, wie der Wind mit den leichten Gardinen spielte. Sie stand auf, trat an das Fenster und sah in die Nacht. "Danke. Luna.", kam es leise über ihre Lippen. Es tat gut, das zu sagen, denn sie wusste, dass sie Luna einen Dank schuldig war.
Rarity schloss die Fensterläden, wandte sich ab und verschwand im Badezimmer, um sich das Makeup aus dem Gesicht zu waschen. Dann straffte sie sich und betrachtete ihr ungeschminktes Gesicht. Ihre Augen waren rot und verquollen vom Weinen. Sie holte tief Luft, dann wandte sie sich ab und öffnete die Zimmertür. Sie wollte zu Apple Jack, denn sie hatte etwas gut zu machen.
Auf dem Flur war es leer und dunkel. Rarity huschte einem Ninja gleich über den Flur zu Apple Jacks Zimmer, klopfte und trat unaufgefordert ein. Kaum war sie drin, schloss sie die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Erst jetzt nahm sie ihre Umgebung wahr. Apple Jack saß auf dem Bett. Ihre Augen waren nicht weniger verquollen als Raritys eigene. Sie sah Rarity mit einem überraschten Ausdruck an. Und sie war die erste, die Worte fand. "Rarity?", fragte ungläubig und rappelte sich auf. Rarity kam näher. "Apple Jack.. ich.. ", setzte Rarity an, während sie an das Bett trat. "..Es.. es tut mir leid." Sie sah Apple Jack entschuldigend an. Auf deren verweintes Gesicht trat ein Lächeln. Dann, plötzlich, fiel Rarity Apple Jack um den Hals und drückte das Gesicht in ihre Halsbeuge. "Es ist alles gut.", wisperte Apple Jack in ihren Nacken. "Alles ist gut."
Description in German.
________________________________
Dies ist eine My Little Pony Fanfiktion.
Die Idee dazu war, mehr oder minder, eine Herausforderung meines Freundes. Mit der Aussage "Rarity und Apple Jack passen nicht zusammen" hat er meinen Ehrgeiz geweckt. Mamoru Chiba und Seiya Kou passten auch nicht zusammen...

________________________________

Hier ist das neue Kapitel. Es ist inspiriert durch Schuberts Ave Maria. Verschiedene Interpretationen haben mir geholfen, dieses Kapitel zu schreiben. Unter anderem:
- Bocelli (Lateinisch oder Italienisch?)
- Helene Fischer & David Garrett (Lateinisch)
- Celine Dion (English)
- Sumi Jo (Lateinisch)
- Pavarotti (Lateinisch)
- Beyonce (Englishe Popinterpretation)

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel. :D
Lass mit Kommies und Fragen da. :D
________________________________

Zum Ordner zurück: urilii.deviantart.com/gallery/…
Nächstes Kapitel: urilii.deviantart.com/art/Komp…
Voheriges Kapitel: urilii.deviantart.com/art/Komp…
© 2014 - 2024 Urilii
Comments0
Join the community to add your comment. Already a deviant? Log In